Psychische Gesundheit betrifft alle

Das Spektrum von psychischer Gesundheit bis zu psychischen Problemen, Krisen und Erkrankungen ist breit. Da die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens in gewisser Weise – ob selbst oder durch das nahe Umfeld – von psychischen Problemen, Krisen und Erkrankungen betroffen sind, sollte das Thema entsprechend häufig aufgegriffen und nicht als negative „Ausnahme“ oder als sensationsträchtiges, außergewöhnliches Phänomen beschrieben werden.

Psychische Gesundheit, Probleme, Krisen und Erkrankungen galten in der Gesellschaft lange Zeit als Tabuthema. Inzwischen gibt es wesentlich mehr Diskurs darüber. In der Bevölkerung ist zunehmend bekannt, dass es viele Menschen mit psychischen Erkrankungen in verschiedenen Ausprägungen gibt. Zugleich ist der Stellenwert von psychischer Gesundheit und entsprechenden Maßnahmen und Initiativen zur Förderung derselben gestiegen.

Das Verständnis für psychische Erkrankung steigt auch dank einer zunehmend informativen Berichterstattung in vielen Medien. Psychische Gesundheit und Krankheit sind Teil des menschlichen Lebens und erkrankte Menschen sind immer auch Teil unserer Gesellschaft.

Dass psychische Erkrankungen inzwischen „salonfähiger“ sind, machen auch prominente Beispiele deutlich, etwa die als Tatort-Ermittlerin bekannte Schauspielerin Adele Neuhauser oder der Moderator Wolfram Pirchner. Die Initiative ganznormal.at versucht, die Diskussion über seelische Gesundheit zu fördern und konnte dafür ebenfalls öffentlichkeitswirksame Fürsprecher gewinnen ( https://www.ganznormal.at/de/ueber-uns/personenkomitee/ ). Solche Initiativen sind wichtige Schritte, um zu zeigen, dass jeder von psychischen Erkrankungen betroffen sein kann, dass es keinen Grund gibt, sich dafür zu schämen und dass Betroffene mitten im sozialen und beruflichen Leben stehen.

Allerdings kann noch lange nicht von einer Enttabuisierung und Entstigmatisierung des Themas gesprochen werden. Zunächst sind manche psychischen Erkrankungen besser akzeptiert als andere. Depression oder Burnout sind gesellschaftsfähiger als eine bipolare Störung, Schizophrenie oder eine Alkoholerkrankung. Das hat unter anderem damit zu tun, wie aufgeklärt und informiert die Bevölkerung ist. Hier kann eine verantwortungsvolle und achtsame Berichterstattung der Medien weiterhin einen wertvollen Betrag leisten.

Empfehlung:

Berichten Sie auch über psychische Gesundheit, Probleme, Krisen und Erkrankungen und über erfolgreiche Behandlungs- und Bewältigungsstrategien. Sie leisten damit einen essenziellen Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung.